Astrologie: Esoterik, Aberglaube oder Spiegelbild der Psychologie?
Die Veröffentlichungen, Beurteilungen und Für- und Widerreden zur Astrologie sind unzählig. Vielleicht hilft ein - einigermaßen - unvoreingenommener Blick auf das Phänomen selbst:
Kulturelle Aspekte
Die Astrologie ist nichts neues, nichts "Erfundenes", sondern begleitet die Menschheit seit Jahrtausenden. Mehr noch: Bis zur Renaissance waren Astronomie und Astrologie eine Disziplin, und diese gehörte zum festen Kanon der Wissenschaft. Die Verdrängung in den Bereich des Aberglaubens setzte ungefähr mit dem Aufkommen bzw. Erstarken des Protestantismus ein, der in seinen extremen Ausformungen ein mehr oder weniger striktes Bilderverbot forderte. Da die Sprache der Astrologie aber auf dem Symbol bzw. der bildhaften Darstellung von Symbolen beruht, scheint ihre Verdrängung damit einherzugehen. Diese bildhafte Symbolik hingegen ist genau das, was den Menschen in seiner gesamten Kulturgeschichte begleitet, und zwar ungebrochen bis heute. Warum also diese Sprache aus der Psychologie ausklammern?
Kausalität und Akausalität
Der Mensch, vor allen Dingen der moderne Mensch, bedient sich ganz allgemein der Annahme, alles Geschehen sei kausal oder mechanistisch, das bedeutet: Etwas geschieht, weil dies oder jenes die Ursache ist. Dieses Denkmodell basiert auf einem physikalischen, gegenständlichen Weltbild, auf der Grundlage jener physikalischen Gesetze, nach denen ein Vorgang prinzipiell umkehrbar oder veränderbar ist (zweites Newtonsches Gesetz, "Aktionsprinzip"). Solange es sich um unbelebte Objekte handelt, sind diese Gesetze auch weitgehend anwendbar. Doch ist der Mensch nichts weniger als ein unbelebtes Objekt! Im Gegenteil, die erstaunliche Dynamik, die Seele eines Menschen ist es ja gerade, die uns immer wieder verwundert und fasziniert. Und diese seelischen Bewegungen sind es, die sich eben nicht umkehren oder beliebig verändern lassen, sondern sie gehorchen vielmehr ihren eigenen, oftmals völlig undurchschaubaren Gesetzen. Wir nähern uns hier dem Prinzip der Akausalität: Ich bin nicht traurig, weil dies oder jenes passiert ist, sondern meine Traurigkeit spiegelt sich in dem Ereignis und umgekehrt, beides ist Ausdruck eines inneren Potentials.
Und genau so ist die Astrologie als ganzes zu verstehen: Das Horoskop oder die Planeten machen nicht, daß ich so oder so bin, oder das etwas bestimmtes passieren wird, sondern es ist ein Spiegelbild seelischer Vorgänge, eine Art grafische und symbolische Darstellung dessen, was in einer Person angelegt ist.
Psychologie und Astrologie
Die Psychologie, oder besser: die beziehungs- und sinn-orientierten Formen der Psychologie versuchen nun genau das: nämlich die Potentiale, die Verstrickungen, die Ängste und Wünsche einer Person zum Ausdruck zu bringen, erlebbar und mitteilbar zu machen. Der Weg dorthin ist schwierig, denn es gibt kein psychologisches bzw. Psychotherapie-Verfahren, das von sich behaupten könnte, dies schnell oder vollständig oder einfach zu ermöglichen. Auch die Astrologie macht es einem nicht einfach, aber sie ermöglicht es, ein zwar komplexes, aber doch umfassendes, vollständiges symbolisches Bild einer Persönlichkeit zu liefern. Was liegt also näher, als die oftmals blinde Suche der Psychologie mit dem Licht der Astrologie zu erhellen und damit mehr Klarheit zu erlangen?
Astrologie in der psychotherapeutischen Praxis
Die Verbindung dieser beiden Disziplinen ist - uralt! Alles seelische wie globale Geschehen wurde über tausende von Jahren im Spiegelbild unseres Sonnensystems betrachtet, nur wurde ein solches Vorgehen anders benannt. Alle inneren Bewegungen eines Menschen, seine Wünsche, Ängste und Träume, lassen sich mit der reichen, aber definierten Symbolik der Astrologie ausdrücken, und somit ist es ein offenes Geheimnis, daß eine Vielzahl renommierter Psychoanalytiker und Vertreter anderer psychologischer Richtungen mit der Astrologie - erfolgreich - arbeiten. Für die "offizielle" Anerkennung dieser Verbindung setzte sich der bekannte deutsche Psychoanalytiker Fritz Riemann sein Leben lang ein. Im Rahmen der Psychotherapie geht es naturgemäß nicht um Voraussagen, Versprechungen oder Begründungen ("Sie sind so, weil Ihr Mars dort steht" - siehe oben, Kausalität!), sondern es geht darum, den diffusen, manchmal unbeschreiblichen innerseelischen Vorgängen ein Bild, eine Stimme zu verleihen und sie damit transparent und lebbar zu machen.
Mein Angebot an Sie:
Die Erstellung und Interpretation Ihres Horoskops betrachte ich als Bestandteil der psychotherapeutischen Sitzungen, so daß kein gesondertes Honorar dafür anfällt. Vereinbaren Sie einen Gesprächstermin mit mir und teilen Sie mir bei Interesse vorab Ihre Geburtsdaten mit, d. h. Datum, Ort und Uhrzeit (so genau bzw. zuverlässig wie möglich).